Nadja Schaefer
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Bereits heute informieren sich zwei Drittel der Internetnutzer in Social Media über Produkte, deren Kauf sie planen. Und die Bedeutung von sozialen Netzwerken beim Shopping nimmt weiter zu. Davon sind vor allem Jugendliche überzeugt.
In der Altersgruppe zwischen 14 und 19 Jahren rechnen mehr als 40 Prozent damit, dass soziale Netzwerke beim Onlineshopping in Zukunft relevant oder sehr relevant werden. Bei den 30- bis 39-Jährigen ist nur rund ein Drittel dieser Meinung. Bereits jetzt nutzen rund 70 Prozent der Befragten Social Media im Laufe eines Kaufprozesses. Das ist ein Ergebnis der Studie „Social Media Einfluss auf das Kaufverhalten im Internet„.
Onlineshopping ist weit verbreitet: Nur zwei Prozent der Teilnehmer gaben an, nie etwas im Internet zu kaufen. 40 Prozent der Befragten bestellen dagegen mehrmals im Monat online, rund zehn Prozent der Umfrageteilnehmer sogar täglich.
Vor dem Shopping wollen sich viele Kunden informieren, und das machen sie bei einigen Produktgruppen bevorzugt online – vor allem vor dem Kauf elektronischer Geräte (94 Prozent), bei der Buchung von Reisen oder Hotels (84 Prozent) und vor dem Autokauf (67 Prozent). Analysiert wurde auch, wie Konsumenten von neuen Produkten erfahren – 69 Prozent durch Internetseiten, 66 Prozent durch Mundpropaganda, 59 Prozent durch Printmedien und 55 Prozent durch TV-Werbung.
Negative Produktbewertungen schrecken ab
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Befragten messen bei ihrer Kaufentscheidung Produktbewertungen eine große Rolle zu. Mehr als 56 Prozent halten diese für wichtig oder sehr wichtig. Mehr als die Hälfte, nämlich 60 Prozent der Befragten, lässt sich jedoch in erster Linie von Freunden und Familie bei einer Kaufentscheidung beeinflussen, über 50 Prozent setzen auf Erfahrungsberichte. Dementsprechend gaben 28 Prozent der Studienteilnehmer an, dass sie sich von guten Bewertungen häufig oder sehr häufig zum Kauf animieren lassen. Umgekehrt lässt sich rund ein Drittel von schlechten Bewertungen häufig oder sehr häufig von einem Kauf abhalten. Nur 9,5 Prozent der Befragten zeigt sich von schlechten Bewertungen gänzlich unbeeindruckt.
Trotz dieser Ergebnisse behält über die Hälfte der Befragten ihre Meinung über gekaufte Produkte für sich. Nur 16 Prozent bewerten Artikel nach dem Kauf immer, 15 Prozent nur, wenn sie unzufrieden sind, 16 Prozent nur, wenn sie zufrieden sind. Die Kunden, die bewerten, führen am häufigsten die Stern- beziehungsweise Skalenbewertung durch (65 Prozent). Testberichte verfassen 53 Prozent der Bewertenden, Rezensionen 47 Prozent. Rund ein Drittel der Bewertungen werden dagegen in Foren abgegeben, 16 Prozent auf Facebook und fünf Prozent via Twitter.
Neben der Bewertung schauen die Umfrageteilnehmer beim Onlinekauf noch auf weitere Informationen. Die Qualität eines Produkts halten mehr als 90 Prozent für wichtig oder sehr wichtig, den Preis mehr als 80 Prozent. Am wenigsten Ausschlag gibt beim Onlinekauf die Marke. Nur etwa ein Drittel der Befragten ordnet diese als wichtig oder sehr wichtig ein.
An der nicht repräsentativen Studie, die von Ralf Schengber, Marketingprofessor an der FH Münster veröffentlicht wurde, nahmen im Zeitraum von Dezember 2010 bis Januar dieses Jahres 1.299 Personen teil.